Ich spreche heute zu euch im Namen von Defend Kurdistan Ingolstadt.
Wir sind Teil einer sich bundesweit im Aufbau befindenden Koordination, die sich für eine Vernetzung der Strukturen einsetzt, die sich mit der kurdischen Befreiungsbewegung solidarisch zeigen und deren Errungenschaften verteidigen wollen.
Seit Jahrzehnten ist diese Befreiungsbewegung die nach feministischen, ökologischen und basisdemokratischen Grundsätzen ausgerichtet ist, massiven Angriffen durch die türkische Armee, deren islamistischen Söldnerbanden, anderen Islamisten wie dem IS und deren Verbündeten ausgesetzt.
Seit über 10 Jahren ist besonders das revolutionäre Projekt Rojava im Nordosten Syriens für jene ein Vorbild, die auf der Suche nach einer Alternative zum herrschenden Kapitalismus sind. Also das gemeinschaftliche Leben selbstbestimmt und basisdemokratisch organisieren wollen. Bildung, Wohnen, Arbeit, Gesundheitsversorgung, Selbstverteidigung und Sicherheit, alle diese Bereiche und noch mehr, eben alles, was soziales, wirtschaftliches und kulturelles Leben betrifft, kann selbst organisiert und verwaltet werden. Wie das ganz praktisch funktioniert, wird dort in Rojava täglich demonstriert.
Besonders heute, am 1. Mai liegt es nahe, dass wir auf diese Lebensform aufmerksam machen wollen. Nehmen wir uns dieses Konzept einer anderen Welt jenseits von bürgerlichen Staat und Kapital zum Vorbild!
Um eine alte Parole frei zu interpretieren :
Schafft nicht ein, schafft nicht 2, schafft viele Rojava, damit aus einem revolutionären Funken ein Flächenbrand entstehen kann.
Und genau deswegen ist es wichtig auch in Ingolstadt eine antikapitalistische Demonstration zum 1. Mai zu organisieren!
Wir müssen unsere Kämpfe aufeinander beziehen, voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen!
Schafft solidarische Viertel , zeigt euch solidarisch mit euren Kolleg*innen und verbreitet den Widerstand gegen dieses System über die Zentren widerständischer Praxis hinaus!
Wir müssen gerade da hingehen, wo wir noch nicht sind und dort unsere Position klar sichtbar verankern und Menschen eine Idee geben, wie Leben noch sein könnte und für was es sich zu kämpfen lohnt.
Und wir müssen verteidigen, was gefährdet ist! – kollektiv und solidarisch-
Denn wie schon erwähnt, sind Angriffe auf kurdische Strukturen trauriger Alltag.
Im Umfeld der Nevroz Feiern kam es in Belgien zu Pogromen von Grauen Wölfen, also türkischen Faschisten gegen kurdische Menschen.
Die Angriffe der türkischen Armee gegen kurdische Verteidigungsgebiete im Nordirak haben ein neues Level erreicht. Dort wird eine große Bodenoffensive mit Bombardements aus der Luft und durch Artillerie vorbereitet.
Und vor wenigen Tagen wurden in Belgien die Büros zweier kurdischer Fernsehsender bei Razzien gestürmt und Equipment zerstört.
Zeitgleich wurden in Istanbul und Ankara 7 Journalist*innen festgenommen.
Das ist nur die aktuelle Spitze der Entwicklung, aber es zeigt leider sehr gut, warum unsere Unterstützung, unsere Solidarität wichtig ist.
Für eine Welt jenseits vom Kapitalismus!
Hoch die internationale Solidarität!